Erst chillen, dann pauken: So können Eltern ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen
(djd/pt). In knapp 60 Prozent der deutschen Familien sind Hausaufgaben zumindest hin und wieder ein Streitthema, in etwa jeder sechsten Familie sogar regelmäßig. Das ergab eine Innofact-Umfrage im Auftrag des Nachhilfeanbieters tutoria. Nur acht Prozent der Eltern erklärten, dass ihr Kind keine Unterstützung bei den Hausaufgaben benötige - allein mehr als 30 Prozent müssen ihre Kinder dagegen immer wieder an die Erledigung erinnern.
Wann ist es sinnvoll, die Hausaufgaben zu machen?
Für viele Schüler ist es wichtig, direkt nach der Schule zunächst einmal eine Pause einzulegen. "Frische Luft, Bewegung oder einfach nur ein wenig chillen helfen dabei", betont Diplom-Pädagogin Sophia Sturm, Lerncoach beim Nachhilfeanbieter tutoria. Manche Schüler arbeiteten am effektivsten nach einer eher kurzen Mittagspause und seien froh, wenn sie den Rest des Tages zur freien Verfügung hätten. Für andere sei es besser, am späteren Nachmittag mit den Hausaufgaben zu beginnen. Die Hausaufgaben sollten zudem im vorgegebenen Zeitrahmen machbar sein. Benötige ein Schüler deutlich länger, sollte dies hinterfragt werden. "Dann mangelt es vielleicht am Verständnis des Stoffes, an den richtigen Arbeitstechniken, einem effektiven Zeitmanagement oder an der nötigen Konzentration", so Sturm.
Wie Eltern ihre Kinder motivieren können
Anteilnahme am Schulleben ist eine Grundvoraussetzung, damit Eltern ihre Kinder motivieren können. "Ob Hausaufgaben, anstehende Klausuren, die neue Lehrerin oder der nächste Elternabend: Eltern sollten Interesse am Schulleben zeigen", rät Sophia Sturm. Ebenso bedeutsam sei die emotionale Unterstützung: "Man sollte dem Kind immer wieder Anerkennung und Wertschätzung vermitteln - gerade auch bei Misserfolgen." Nicht zuletzt können Eltern für ihre Kinder optimale Lernbedingungen schaffen. "Dazu gehört ein störungsfreier und aufgeräumter Arbeitsplatz", betont Sophia Sturm. Potentielle Ablenkungsquellen wie Handy oder Radio sollten außer Reichweite sein. Die Versuchung, sich kurz mit einer WhatsApp-Nachricht abzulenken, sei einfach zu groß, wenn alles in Griffweite liege.