Mit Dachbegrünungen können Hausbesitzer einen Ausgleich zur Verdichtung schaffen

In vielen Städten werden Hausbesitzern mit Gründach bis zu 50 Prozent der Niederschlagswassergebühr erlassen.
In vielen Städten werden Hausbesitzern mit Gründach bis zu 50 Prozent der Niederschlagswassergebühr erlassen.
© djd/www.re-natur.de

(djd). Die Bundesbürger zieht es weiterhin in die großen Städte und Ballungsräume. Eine Großstadt bietet alles, was der Mensch braucht - meistens fehlt es lediglich an Grün. Dabei benötigt der Mensch die Natur für sein seelisches Wohlergehen, denn die von Pflanzen abgegebenen Stoffe wirken positiv auf die Psyche und die Physis. Mit Dachbegrünungen kann vor Ort ein Ausgleich zur baulichen Verdichtung geschaffen werden, für die Kommunen sind Dachbegrünungen ökonomisch sinnvoll und ein Imagegewinn. Allerdings ist hier noch viel Luft nach oben. Deutlich mehr Flächen, etwa auf Carports oder anderen Nebengebäuden, könnten zusätzlich genutzt werden. Und nicht nur der Mensch, auch die Natur freut sich darüber. Dachbegrünungen bilden einen Lebensraum für zahlreiche Insekten, deren Bestand laut der Studie zum Insektensterben im Jahr 2017 stark zurückgegangen ist.

Die Vorzüge von Gründächern

Bei einer Dachbegrünung reinigen die Pflanzen die Luft von Staub und Schadstoffen und senken den CO2-Gehalt, die Temperatur des Hauses wird zudem in jeder Jahreszeit angenehm reguliert.

In vielen Städten werden Hausbesitzern mit Gründach außerdem bis zu 50 Prozent der Niederschlagswassergebühr erlassen. Denn Kommunen haben immer öfter Probleme mit Überschwemmungen nach Starkniederschlägen, Gründächer sorgen hier für Abhilfe. Das Regenwasser wird zurückgehalten und das Kanalnetz entlastet, weil das Wasser verzögert abläuft. Zudem beschleunigen Gründächer die Energiewende, denn Photovoltaik-Anlagen haben dort einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Auch die "Lebenserwartung" spricht für das Gründach: Im Durchschnitt wird erst nach 30 bis 50 Jahren eine Sanierung fällig, beim "Schwarzdach" im Schnitt bereits nach 15 bis 20 Jahren.

Mit etwas Geschick eine Dachbegrünung selbst anlegen

Eine Dachbegrünung können Hausbesitzer mit etwas handwerklichem Geschick selbst anlegen, etwa auf dem Carport oder anderen Nebengebäuden. Tipps zum Aufbau, zu den Pflanzen, zu ihrer Pflege und zu Fördermitteln für die Dachbegrünung gibt es beispielsweise unter www.re-natur.de. Alles, was man etwa an Substraten benötigt, kann im Online-Shop bestellt werden. Bei den Extensivsubstraten wird unterschieden in mineralisch-organische und rein mineralische Substrate. Während erstere das Standardsubstrat für alle Flächen mit einem Gefälle über drei Grad oder einer vorhandenen Flächendränage ist, wird das rein mineralische Substrat eher für Flachdächer ohne Dachneigung im Einschichtaufbau verwendet. Wichtigste Voraussetzung ist eine wurzelfeste Dachabdichtung oder eine Wurzelschutzbahn, die für den Schutz der Dachkonstruktion sorgt. Bewährt haben sich Kunststoffdichtungsbahnen aus PVC, FPO oder EPDM.

Fördermittel für die Dachbegrünung

(djd). Bundesweit gibt es mittlerweile eine Reihe von Städten, Gemeinden und Ländern, die eine Begrünung von Dächern fördern. Selbst der Bund hat mittlerweile die Notwendigkeit der Dachbegrünung und ihre Vorteile erkannt: Die KfW fördert die Dachbegrünung im Segment "Energieeffizientes Bauen". Hamburg beispielsweise hat 2015 mit einem mehrjährigen Förderprogramm "Grüne Dächer für Hamburg" begonnen. Sie fördert den Neubau begrünter Dächer unter bestimmten Voraussetzungen. Mehr zum Thema Förderung gibt es beispielsweise auf der Website der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) unter www.gebaeudegruen.de, alles Wissenswerte zum Thema Dachbegrünung allgemein findet man unter www.re-natur.de.


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