Beim Baugrund sollten angehende Häuslebauer genau hinschauen
(djd). Der Bauboom beim privaten Eigenheim ist ungebrochen. Rund 1,5 Millionen Bundesbürger wollen nach aktuellen Schätzungen in den nächsten zwei bis drei Jahren ein eigenes Haus errichten, vor allem in mittelgroßen Städten und Metropol-Regionen. Da Bauland nicht unbegrenzt verfügbar ist, weisen Kommunen immer mehr Baugebiete aus, die nicht einfach zu bebauen oder eigentlich nicht geeignet sind. Die Probleme sind vielfältig: Verkehrsreiche Straßen, Autobahnen, Bahnstrecken oder Industriegebiete in unmittelbarer Nachbarschaft können zu hohen Schallbelastungen führen. Bodenbelastungen, hoch anstehendes Grundwasser oder geringe Tragfähigkeit können die Bebauung erschweren. Bei sehr kleinen Grundstücken und enger Bebauung sind Nachbarschaftskonflikte dann oftmals vorprogrammiert. Ehemalige Ackerflächen sind zudem häufig durch Düngung belastet.
Unabhängige Beratung kann vor teuren Fehleinschätzungen schützen
"Das Baugrundstück sollte daher vorab nach individuellen Überlegungen gründlich geprüft werden", rät Dipl. Ing. Architekt Günter Jarrass, unabhängiger Bauherrenberater beim Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB). Wie hoch ist die Lärmbelästigung? Passen die Arbeits- und Schulwege zum eigenen Lebensentwurf? Wie steht es mit der Zufahrt zum Grundstück und seiner Bebaubarkeit? Kann die vorgesehene Hausgröße unter Einhaltung der vorgeschriebenen Abstände zum Nachbargrundstück realisiert werden? Diese und weitere Punkte sollten im Vorfeld geklärt werden. In jedem Fall wichtig ist ein Bodengutachten, das beispielsweise Auskunft über die Tragfähigkeit, über Altlasten im Boden und über die Wassersituation gibt. Mit unterschiedlichen Beratungsangeboten können die Bauherrenberater der Verbraucherschutzorganisation BSB Bauherren bereits im Vorfeld unterstützen, auf www.bsb-ev.de gibt es dazu weitere Informationen und Adressen.
Teure Sondermaßnahmen strapazieren die Baufinanzierung
Wenn das Grundstück kostspielige Sondermaßnahmen wie die Entsorgung von Altlasten, eine besondere Gründung des Hauses oder eine weiße Wanne als Wasserschutz erforderlich macht, dann schmälern sie das Budget des Bauherrn und müssen meist an anderer Stelle eingespart werden. "Oft muss der Bauherr dann auf Planungs- und Ausstattungsdetails wie eine Dachgaube oder hochwertige Bodenbeläge verzichten oder sein Traumhaus erheblich abspecken", erklärt Bauherrenberater Günter Jarrass.
Baugrundstücke: Darauf sollte man achten
(djd). Nicht jeder Baugrund lässt sich problemlos bebauen. Günter Jarrass, Bauherrenberater beim Bauherren-Schutzbund e.V.(BSB), nennt die wichtigsten Baugrundrisiken für künftige Bauherren:
- Bebaubarkeit: Was ist mit der Tragfähigkeit des Bodens? Liegt eine starke Hanglage vor?
- Wassersituation: Drückt das Grundwasser? Besteht die Gefahr von Staunässe?
- Altlasten: Was ist mit Belastungen im Boden, etwa aus Deponie, Industrie oder Landwirtschaft?
- Zugänglichkeit: Ist das Grundstück mit schwerem Baugerät erreichbar?
- Größe: Kann das geplante Haus unter Einhaltung von Mindestabständen errichtet werden?
Mehr Tipps und Informationen sowie Adressen unabhängiger Bauherrenberater gibt es unter www.bsb-ev.de.