Zurück in der Welt des Hörens: Seit 40 Jahren verhelfen Cochlea-Implantate Menschen zu neuer Lebensqualität

Cochlea-Implantate sind dezent. Bei neuesten Modellen haftet der Soundprozessor magnetisch direkt auf der Kopfhaut.
Cochlea-Implantate sind dezent. Bei neuesten Modellen haftet der Soundprozessor magnetisch direkt auf der Kopfhaut.
© djd/ich-will-hoeren.de

(djd). Ende der 1970er-Jahre verwirklichte der Australier Graeme Clark seinen Kindheitstraum: Er erfand ein Implantat, das einen ertaubten Menschen wieder hören ließ. Der Ohrenarzt und HNO-Chirurg wuchs mit einem tauben Vater auf und war fasziniert von der Idee, mit einem Hilfsmittel das Verstehen von Sprache zu ermöglichen. "Die meisten sagten, das sei unmöglich", erinnert sich der heute 86-jährige Medizinprofessor. "Vorsichtig ausgedrückt meinte man damals, ich wäre verrückt."

Von der Sensation zur Routine-OP

Ein Cochlea-Implantat wird direkt ins Innenohr eingesetzt. Dort übernimmt es die Funktion der sogenannten Hörschnecke (lat. Cochlea). Sie überträgt akustische Signale an den Hörnerv, damit sie im Gehirn verarbeitet werden können. Bei sehr vielen nahezu oder vollständig gehörlosen Menschen kann das Implantat diese Aufgabe übernehmen.

Nach den ersten geglückten Operationen in Australien kam Deutschland eine Vorreiterrolle bei dieser Art von Implantaten zu. Zwischen Graeme Clark und Professor Ernst Lehnhardt, Ohrenarzt und Audiologe an der Medizinischen Hochschule Hannover, entstand eine enge Zusammenarbeit.

Mittlerweile gibt es hierzulande viele spezialisierte Kliniken. Mehr als 50.000 Menschen wurden mit dem Cochlea-Implantat (CI) versorgt. Die Operation gilt als Routineeingriff. Allerdings gehen Experten davon aus, dass rund eine Million Menschen in Deutschland ein Implantat bräuchten, um wieder voll am Leben teilnehmen zu können.

Hoffnung für immer mehr Betroffene

Ein Cochlea-Implantat kommt vor allem bei vielen Menschen zum Einsatz, die gehörlos geboren werden oder die später nahezu vollständig ertauben, etwa als Folge einer Infektionskrankheit. Bereits kleinen Kindern kann auf diese Weise geholfen werden. Ebenso kann das Implantat eine Lösung sein, wenn herkömmliche Hörgeräte nicht mehr ausreichen. Die Kosten für die Behandlung übernimmt dann in der Regel die gesetzliche Krankenkasse. Die Online-Plattform www.ich-will-hoeren.de informiert Betroffene umfassend zu Cochlea-Implantaten, unter anderem mit einem kostenlosen Infopaket. Darüber hinaus kann man über das Portal Kontakt zu "Hörpaten" aufnehmen, die von ihren Erfahrungen mit dem Implantat berichten.

Endlich wieder Musik genießen

In den Anfangsjahren der Cochlea-Implantate war noch nicht daran zu denken, dass ihre Träger sogar Musik genießen könnten. Heute ist das bei vielen der Fall. Die Technologie hat sich rasant weiterentwickelt: Implantate lassen sich drahtlos mit dem Smartphone, Tablet oder Fernseher koppeln. Optisch ist der äußere Soundprozessor sehr dezent. Er haftet magnetisch direkt auf der Kopfhaut. Selbst Duschen und Schwimmen sind damit möglich.


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