Wert-voll einkaufen: Warum "bio" allein manchmal nicht genug ist

Jochen Saacke hat erlebt, wie die Krise das Verhalten vieler Menschen verändert hat.
Jochen Saacke hat erlebt, wie die Krise das Verhalten vieler Menschen verändert hat.
© djd/Ökokiste/Jochen Saacke

(djd). Die Krise hat viele nachdenklich gemacht, insbesondere was die eigene Lebensführung und das Konsumverhalten angeht. Werte gewannen wieder an Bedeutung – auch beim Thema Ernährung. „Die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln stieg rasant“, beschreibt Jochen Saacke, Vorstand des Verbands Ökokiste e. V., die Situation. In diesem Verein haben sich über 40 Betriebe zusammengeschlossen, um gemeinsam die Philosophie der nachhaltigen Landwirtschaft zu leben. Dass der eigene Einkauf eine bewusste Entscheidung in puncto Lieferketten, CO2-Emissionen, Nachhaltigkeit und Fairness ist, scheint vielen klar geworden zu sein. Und, dass ein Bio-Siegel allein noch keinen wertvollen Einkauf im eigentlichen Sinne ausmacht. Ein Überblick über das, was wichtig ist.

Regional stark sein: In der Krise hat sich gezeigt, wie entscheidend das unmittelbare Umfeld ist. Ohne lokale Erzeuger geht es nicht. Bei Lebensmitteln heißt das, ganz bewusst Dinge aus der Nachbarschaft zu beziehen. Daraus ergibt sich automatisch, dass man Obst und Gemüse saisonal kauft. Das garantiert neben kurzen, nachhaltigen Lieferwegen auch mehr Frische.

Transparente Abläufe: Wirklich "wert-voll" einkaufen heißt auch, nachvollziehen zu können, woher ein Produkt kommt. Der Biobauer um die Ecke weiß genau, welche Wege seine Erzeugnisse genommen haben. Eine weitere Möglichkeit, transparent zu kaufen, ist eine Biokiste, in der regelmäßig Frisches aus der Region direkt an die Haustür geliefert wird. Übrigens auch Säfte, Fleisch oder Milchprodukte. Wer es ausprobieren möchte, kann unter www.oekokiste.de "seinen" Lieferbetrieb finden und eine Probebestellung aufgeben. Außerdem bietet die Seite viele Infos zu einer nachhaltigen Lebensweise.

Ein faires Miteinander: Es gibt unterschiedliche Siegel für fairen Handel. Doch laut der Verbraucherzentrale fehlen einheitliche Regeln, die definieren, was genau unter "sozial", "fair" oder "umweltverträglich" zu verstehen ist. Ein guter Weg ist auch hier: in der Nachbarschaft kaufen, denn dort entstehen Nähe, Vertrauen und ein gutes Miteinander. Wie gut, das hat Jochen Saacke zu Beginn der Krise beinahe überwältigt: „Uns hat eine Welle an Respekt, Zuspruch und Unterstützung erreicht.“ Für ihn ein sicheres Zeichen, dass er und seine Mitstreiter auf dem richtigen Weg in die Zukunft sind. In eine vielfältige Zukunft. Denn auch der Schutz der Artenvielfalt gehört zum ökologischen Landbau. Und das ist wichtiger denn je, weil bereits jetzt 75 Prozent aller Kulturpflanzen, die es vor 100 Jahren noch gab, verschollen sind. Mit einem nachhaltigen Einkauf beeinflussen wir also auch die Biodiversität direkt vor unserer Haustür.


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