Wenn der Wind das Haus erwärmt: Beispiel von der Nordseeküste zeigt die Möglichkeiten moderner Hybridheizungen

Baujahr 1957, aber umfangreich modernisiert von 2006 bis 2019: Das Haus von Familie Nissen spart nun eine Menge Energie ein.
Baujahr 1957, aber umfangreich modernisiert von 2006 bis 2019: Das Haus von Familie Nissen spart nun eine Menge Energie ein.
© djd/IWO - Institut für Wärme und Oeltechnik

(djd). An der Küste weht oft ein kräftiger Wind. Den nutzt die Gemeinde Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog im Nordwesten Schleswig-Holsteins mit ihrem Bürger-Windpark zur Erzeugung von grünem Strom. Rund 30 Windenergieanlagen produzieren hier Energie - für rund 55.000 Haushalte. Mit dem Ökostrom betreiben die Bürger vor Ort nicht nur ihre elektrischen Geräte. Einige nutzen ihn zum Heizen - immer dann, wenn mehr Windstrom eingespeist wird, als das überregionale Stromnetz aufnehmen kann. So auch der Bürgermeister des Ortes Christian Nissen: Der Landwirt heizt wie die meisten Einwohner mit Öl, kombiniert mit grünem Strom in einem Hybridheizsystem. Damit reduziert er seinen CO2-Ausstoß um ein Vielfaches. Das Haus des Bürgermeisters wurde 1957 gebaut, im Rahmen der Modernisierung zwischen 2006 bis 2019 erhielt es eine effiziente Öl-Brennwertheizung. Sie nutzt den Energiegehalt des Heizöls nahezu komplett aus und spart gegenüber der Vorgängeranlage bis zu 30 Prozent Energie und Kosten ein. Zusätzlich ist auf den Dächern neben einer Solarthermieanlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung auch eine Photovoltaikanlage installiert, die Solarstrom produziert. 

Treibhausgasreduziertes Heizöl kommt zum Einsatz

Familie Nissen nutzt zudem im Rahmen eines Pilotprojekts gemeinsam mit dem Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) ein neues treibhausgasreduziertes Heizöl. Das lässt die CO2-Emissionen des Gebäudes weiter sinken. Der neue Energieträger wurde dem klassischen Heizöl im Tank beigemischt. Hergestellt wurde der Brennstoff durch die Hydrierung von Reststoffen biogenen Ursprungs, also beispielsweise aus Altspeisefetten. Somit steht der Energieträger nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung. Damit auch die Windenergie aus dem Bürger-Windpark zum Heizen genutzt werden kann, musste das Heizsystem von Bürgermeister Nissen um ein strombetriebenes Modul ergänzt werden. Das erwärmt immer dann den Wärmespeicher der Hybridheizung, wenn gerade mehr Windstrom produziert wird, als die überregionalen Stromnetze aufnehmen können. Mehr Infos gibt es auf www.wind-und-waerme.de und www.zukunftsheizen.de.

Ausgezeichnete Modellregion

13 Haushalte des Lübke-Koogs haben inzwischen eine solche Hybridheizung aus modernem Ölgerät und elektrischem Wärmeerzeuger. Gemeinsam bilden sie damit die Wind-und-Wärme-Modellregion Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog. Sie wurde als "Klimaaktive Kommune 2019" ausgezeichnet und gewann in der Kategorie "Ressourcen- und Energieeffizienz in der Kommune". Der Preis, den das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik vergeben haben, war mit 25.000 Euro dotiert.


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