Selbstgezogene Kräuter - und was man daraus machen kann
(djd). Basilikum, Rosmarin oder Thymian - Gewürze auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten selbst anzubauen, liegt im Trend. Denn Kräuter zu ziehen ist gar nicht so schwer. Dabei sind die aromatischen Blättchen nicht nur lecker, sondern äußerst vielseitig. Doch häufig werden die frischen Kräuter einfach nur übers Essen gestreut oder in Suppen und Soßen eingerührt. "Damit entlocken wir ihnen aber oft nicht das gesamte Genusspotential, das in ihnen steckt", erklärt Kräuterexperte Daniel Rühlemann. Kräuterzubereitungen dagegen verstärkten die Aromen, auch der Geschmack selbst verändere sich, sodass bislang weniger beliebte Kräuter unversehens zu neuen Stars auf dem Teller werden können.
Geschmackserlebnisse auf Brot
Fette und Eiweiße sind die Schlüsselsubstanzen, die jedes Würzkraut zur Entfaltung bringen. Brotaufstriche beispielsweise sind deshalb eine gleichermaßen einfache wie köstliche Möglichkeit, um auszuprobieren, wie Kräuter wirklich schmecken. Ganz klassisch ist Quark mit Salz, Pfeffer und Kräutern. "Zuerst sollte man ein Kraut solo nehmen, damit man wirklich erkennt, wie es schmeckt", erklärt Daniel Rühlemann und empfiehlt dazu sizilianischen Fenchel, vietnamesische Melisse oder Meerrettichblätter. Wer sie probieren will, findet sie als Saatgut oder Jungpflanzen beispielsweise im Onlineshop unter www.kraeuter-und-duftpflanzen.de. Um dem Geschmack mehr Fülle zu geben, passe etwas Lauch dazu, wer es schärfer mag, könne auch eine klein geschnittene Chilischote unterrühren. Die Aufstriche sollten immer rund eine Stunde ziehen, damit sich der Geschmack intensivieren kann. Rühlemann’s Tipp für die vegane Küche: statt Frischkäse oder Quark eignen sich auch pürrierte Linsen.
Pesto - mal ganz anders
Pesto mit Basilikum oder Bärlauch ist lecker, doch die ursprünglich italienische Kräuterzubereitung lässt sich sehr gut auch aus Perilla, ein weniger bekanntes japanisches Kraut, heimischer Petersilie oder verschiedenen Laucharten mit dem Grundrezept aus Olivenöl, Parmesan und Pinienkernen herstellen, das Ergebnis ist neu und erfrischend anders. "Und wem der Geschmack zu intensiv ist", so Rühlemann, "ersetzt einfach einen Teil der Kräuter durch Spinatblätter."
Likör aus Lakritz-Tagetes
(djd). Für Likör-Liebhaber hat Kräutergärtner Daniel Rühlemann einen besonderen Tipp: Einfach ein bis zwei Zweige Lakritz-Tagetes in eine Flasche Wodka geben und Zucker nach Geschmack hinzufügen. Nach zwei Wochen ist der würzige Kräuterlikör, der in Waffeln und Kuchen oder auf Eiscreme und Puddings sein kräftiges Aroma besonders zur Geltung bringt, fertig. Spätsommerliche, ältere, vielleicht auch schon leicht gelb werdende Triebe eignen sich übrigens am besten. Mehr Kräuter, die sich für Liköre eignen, findet man unter www.kraeuter-und-duftpflanzen.de.