Kampf gegen die Fluten - Ereignisse häufen sich: Rettungskräfte fordern realitätsnahes Training

Samstag, 09.11.2024 |
Rettungseinsatz: Hochwasserlagen nehmen in Deutschland aufgrund des Klimawandels zu.
Rettungseinsatz: Hochwasserlagen nehmen in Deutschland aufgrund des Klimawandels zu.
© DJD/DLRG/Daniel-André Reinelt

(DJD). Die Fluten kommen - und sie werden immer unberechenbarer. Im vergangenen Jahr wurde Deutschland bereits dreimal von verheerenden Hochwasserlagen heimgesucht: Zum Jahreswechsel Niedersachsen, zu Pfingsten das Saarland und Rheinland-Pfalz und Anfang Juni Süddeutschland. Ein erschreckender Trend, der sich mit dem fortschreitenden Klimawandel noch weiter verstärken wird. Und die Ereignisse verlaufen oft anders als bisher üblich. Wie zuletzt in Bayern und Baden-Württemberg sorgen vermehrt kurze Starkregenereignisse mit enormen Wassermengen dafür, dass zunächst sehr kleine Gewässer stark anschwellen. Im Nachgang führt das dann zu Hochwasser in den großen Flüssen.

Reißende Wassermassen in Ortschaften

Das bringt enorme Herausforderungen mit sich: „Reißende Fluten stürzen durch Ortschaften, in denen Menschen aus Häusern oder von Autos gerettet werden müssen“, erklärt die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. „Durch die bauliche Infrastruktur entstehen für die Einsatzkräfte zusätzliche Gefahren.“ Auf diese können sich Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz bislang nur bedingt vorbereiten. Ausbildung und Training in natürlichen Gewässern oder im künstlichen Wildwasserkanal sind nicht realitätsnah. Szenarien wie Taucheinsätze in überfluteten Kellern mit der Gefahr von sich schließenden Türen lassen sich bislang aufgrund der hohen Gefährdung für die Einsatzkräfte in einer Übung gar nicht darstellen. „Nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 haben wir uns damit beschäftigt, wie wir das ändern können“, so Vogt. „Eine mögliche Lösung sahen wir in einem Hochwasserausbildungszentrum, in dem unter kontrollierten Bedingungen der Einsatz in urbanen Gebieten wirklichkeitsnäher geübt werden kann.“

Eine realitätsnahe Ausbildung für Einsatzkräfte

Dabei hat die DLRG nicht nur die eigenen Einsatzkräfte im Blick, sondern auch die der Feuerwehr oder anderer Organisationen, die in Katastrophenfällen zu tausenden im Einsatz sind. Und so hat der Verband in Zusammenarbeit mit THOST Projektmanagement ein umfassendes Konzept für ein Hochwasserausbildungszentrum entwickelt. Die geplante Anlage würde vielfältige Trainingsmöglichkeiten bieten, darunter einen Strömungskanal für Bootsübungen, Gebäude zur Simulation von Einsätzen in Häusern und einen künstlichen See für Taucheinsätze. Mit geschätzten Baukosten von 50 Millionen Euro und jährlichen Betriebskosten von 7,5 Millionen Euro übersteigt das Projekt allerdings die finanziellen Möglichkeiten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Darum will sie das Konzept nun politischen Entscheidungsträgern in Bund und Ländern vorstellen, um Unterstützung für die Realisierung zu gewinnen.


Das könnte Sie auch interessieren

Pünktlich um 18 Uhr startet wieder das populäre Quiz "Wer weiß denn sowas?" im ARD Vorabendprogramm. Unter der Regie von Moderator Kai Pflaume kommt es zum Duell der Teamchefs Bernhard Hoëcker und Wotan Wilke Möhring. Heute (17.11.2025) treffen zwei Ikonen der Mode- und Lifestyle-Welt aufeinander: Der Kreativdirektor und Designer Johannes Huebl und das Model, die... weiterlesen

Ein zutiefst bewegendes Drama über Mut, Hoffnung und die stille Kraft der Worte startet am 20. November 2025 in den Kinos: "Lolita lesen in Teheran". Regisseur Eran Riklis (Lemon Tree) erzählt die wahre Geschichte der Literaturprofessorin Azar Nafisi, basierend auf ihrem gleichnamigen internationalen Bestseller. Der Film feierte seine Weltpremiere auf dem Rome Film Fest, wo er mit... weiterlesen

Ein Fall, der Kommissar Finn Kiesewetter (Sven Martinek) an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit treibt und das gesamte Team in Gefahr bringt: Die ARD strahlt heute Abend (17.11.2025) um 20:15 Uhr als Wiederholung den nervenaufreibenden Krimi "Morden im Norden - Am Abgrund" aus. Die Episode bricht mit der gewohnten Formel der Lübecker Küstenkrimis und taucht tief in die... weiterlesen

Der MDR nimmt die Zuschauer heute Abend (17.11.2025) um 20:15 Uhr mit auf eine düstere Reise in die menschlichen Abgründe: Der Leipzig-Tatort "Rotkäppchen" wird als Wiederholung ausgestrahlt und konfrontiert die Kommissare Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) mit einem emotional aufgeladenen Fall, der die Grenze zwischen voreiliger Schuldzuweisung und... weiterlesen

Die sehnsüchtig erwarteten Hofwochen nehmen Fahrt auf: Heute Abend um 20:15 Uhr erreicht die beliebte RTL-Kuppelshow "Bauer sucht Frau" ihren ersten emotionalen Höhepunkt. Nach dem Scheunenfest und den ersten vorsichtigen Annäherungen ziehen weitere Damen auf die Höfe ihrer Auserwählten, was sofort für die ersten Funken und eine gehörige Portion Spannung... weiterlesen

ProSieben präsentiert heute (17.11.2025) ab 20:15 Uhr einen tiefen Blick in die Vergangenheit, der mehr über unsere Gegenwart verrät, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Journalist Jenke von Wilmsdorff begibt sich in der zweiteiligen Reportage "JENKE. Zeitreise. Was die wilden 80er mit dem Heute verbindet" auf eine fesselnde Expedition in das Jahrzehnt der Vokuhilas,... weiterlesen

(DJD). Noch gilt das alte „Heizungsgesetz“, nach dem ein Kesseltausch mit bis zu 70 Prozent gefördert wird. Aktuell mehren sich jedoch politische Stimmen aus Berlin, die Förderung zu kürzen. Wer seine alte fossile Heizung gegen ein klimafreundlicheres System austauschen möchte, sollte sich deshalb jetzt noch schnell die hohen Zuschüsse von 9.000 bis... weiterlesen

Heute Abend (16.11.2025) erwartet die Zuschauer in der ARD um 20:15 Uhr ein "Tatort", der nicht nur durch seine Kulisse besticht, sondern tief in die Psyche seiner Ermittler eindringt. Im neuen Schwarzwald-Tatort "Der Reini" gerät Kommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) in einen Konflikt, der persönlicher und bedrohlicher nicht sein könnte, denn der titelgebende... weiterlesen