Hybrid für alle: Neue Technik macht den alternativen Antrieb bezahlbar

Montag, 28.09.2015 |
Hybridtechnik für jeden: Weiterentwicklungen machen den regenerativen Antrieb auch für kleine und mittlere Fahrzeuge interessant und bezahlbar.
Hybridtechnik für jeden: Weiterentwicklungen machen den regenerativen Antrieb auch für kleine und mittlere Fahrzeuge interessant und bezahlbar.
© djd/Bosch, Gasoline Systems

(djd). Modern, umweltfreundlich, aber auch etwas kostspielig: Diese Attribute verbinden viele Autofahrer mit der Hybrid-Technik. Noch - denn Neuentwicklungen machen den regenerativen Antrieb, der einen Verbrennungsmotor mit elektrischen Komponenten verbindet, künftig bezahlbar. "Auch in Klein- und Kompaktwagen wird der Hybridantrieb damit attraktiv", sagt Martin Schmidt vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. Die grundsätzlichen Vorteile wie ein geringer Kraftstoffverbrauch, niedrige laufende Kosten und sehr gute Emissionswerte blieben dabei unverändert bestehen.

Weniger Verbrauch, mehr Fahrspaß

Das sogenannte "Boost Recuperation System" gilt als Hybridantrieb, der sich selbst in kleineren Fahrzeugen rechnet. Schon mit der nächsten Fahrzeuggeneration werde die Technik in Serie gehen und dann nur einen Bruchteil heutiger Hybridsysteme kosten, sagt Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions: "Das ist der Hybrid für jeden." Die serienreife Technik mache Kraftstoffeinsparungen von bis zu 15 Prozent möglich und sorge zugleich für mehr Fahrspaß. Denn Benziner und Diesel können dank dem Elektro-Boost dynamischer beschleunigen.

Elektrische Unterstützung für den Verbrennungsmotor

Anders als gängige 400-Volt-Hybridfahrzeuge setzt das neue System auf eine niedrigere Spannung von 48 Volt - und damit auf kostengünstige Komponenten. Statt eines großen Elektromotors wird die Lichtmaschine auf die vierfache Leistung aufgerüstet. Der Motor-Generator unterstützt den Verbrennungsmotor über einen Riemen mit bis zu zehn Kilowatt. Die Leistungselektronik ist das Bindeglied zwischen der zusätzlichen Niedervolt-Batterie und dem Motor-Generator. Ein DC/DC Wandler versorgt das 12-Volt-Bordnetz des Fahrzeugs aus dem 48-Volt-Bordnetz. Die neu entwickelte Lithium-Ionen Batterie fällt zudem deutlich kleiner aus.

Einstiegshybrid als attraktive Alternative

Der elektrische Antrieb unterstützt den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen mit einem zusätzlichen Drehmoment von beachtlichen 150 Newtonmetern. "Das entspricht der Kraft eines sportlichen Kleinwagenmotors", unterstreicht Dr. Bulander. Der Einstiegshybrid mit 48 Volt werde für Autofahrer in Europa, Nordamerika und Asien zur attraktiven Option. Schon im Jahr 2020 sollen nach Prognosen von Bosch weltweit rund vier Millionen Neuwagen diese Hybrid-Variante an Bord haben.

Einparken wie von Geisterhand

(djd). Einparken ohne Fahrer am Steuer, ohne lästige Verrenkungen beim Ein- und Aussteigen in engen Parkhäusern: Auch dies wird mit der zukünftigen Hybrid-Technik möglich sein. Auf der IAA 2015 präsentierte Bosch den Prototypen eines Einstiegs-Hybriden, der bei niedrigen Geschwindigkeiten rein elektrisch fahren kann. Damit lässt sich ein ferngesteuerter Parkassistent realisieren, bei dem der Fahrer das Auto von außen kontrolliert. Stressfrei, bequem und sicher steuert die vollautomatische Einparkhilfe das Fahrzeug in enge Parklücken und Garagen. Dank der integrierten E-Maschine beschleunigt das System selbst und kann eigenständig zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang wechseln.


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