Gründen mit dem Schwarm - die Entstehung des innovativen Startups LUUV
Die Idee zu LUUV begannauf einer schneeweißen Piste. Gewappnet mit seinem Board, einer Kamera und seinen Sportfreunden, wollte LUUV-Gründer Felix Kochbeck sein Snowboard-Abenteuer mit der Kamera festhalten. Kochbeck bahnte sich einen Weg durch die Schneemassen, zerteilte sie, schlug Silhouetten, doch als er sich später die Aufnahmen ansah, stellte er fest: Das gesamte Videomaterial war verwackelt. Nicht eine einzige Sekunde spiegelte das wider, was er dort draußen erlebt hatte. Und er fühlte nicht als Einziger so. Pro Minute werden 400 Stunden Videomaterial hochgeladen und über die Hälfte der Deutschen schauen regelmäßig Videos online.
Kochbeck war verblüfft, dass es zwar Kameras mit High-Definition-Auflösung gibt, die in die Hosentasche passen, die Filmfunktion von Smartphones immer besser wird, es aber keine praktikable Lösung gibt, damit wackelfreie und fließende Aufnahmen zu machen. "Wo ein Problem ist, da ist ein Markt", dachte sich der studierte Materialwissenschaftler und begann, die ersten Konstruktionszeichnungen eines Schwebestativs zu skizzieren. LUUV nahm allmählich Gestalt an.
Die Entstehung des ersten Schwebestativ "to go"
Von der Skizze bis zum weltweit ersten All-In-One-Schwebestativ vergingen allerdings noch weitere drei Jahre. Ende 2012 arbeitete Kochbeck intensiv an einer entscheidenden Idee: Ein Schwebestativ "to go". Hierbei war es dem Gründer wichtig, dass LUUV nicht nur wackelfreie Bilder produziert, sondern auch einfach zu handhaben ist, wenig Platz einnimmt und robust ist. Inspiriert von der Steadycam aus dem professionellen Filmbereich, entdeckte Felix Kochbeck die Lösung: Das Herzstück des Stativs - das Drei-Achs-Gimbal. Mit dieser Funktion verhindert das Stativ die Bewegungen des Körpers von der Kamera und somit auch die Übertragung dieser natürlichen Erschütterungen. Kochbeck forschte weiter und entwickelte sein eigenes zum Patent angemeldetes Herzstück mit dem Ergebnis, dass die Videoaufnahmen wackelfrei wurden. Mit der Geburt des ersten LUUV-Prototyps ging es für den Gründer rasant weiter. Gemeinsam mit den Mitgründern Tim Kirchner, Friedrich-Paul Spielhagen und Tobias Gerhardt erstellte er einen ersten Businessplan und schloss den hardware.co-Accelerator erfolgreich ab. Das Team entschloss sich, die Erfindung einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und finanzielle Mittel zur Produktentwicklung zu beschaffen. LUUV ging online.
Von der Crowd zu ersten Auszeichnungen
Eine enge Zusammenarbeit mit der Crowd und einen direkten Austausch, genau das war für das LUUV-Team von Anfang an entscheidend und die treibende Motivation, ihre Produktentwicklung über das Crowdfunding zu finanzieren. Von Beginn an sollte die Gemeinschaft in ihre Prozesse integriert werden. Mit dem Engagement und der Expertise des Schwarms, kann das Unternehmen auf zwei erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen auf Indiegogo und Kickstarter zurückblicken. Die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft trägt bereits vor dem Markteintritt seine Früchte: Das LUUV-Team verbucht bereits Bestellungen im Wert von 360.000 Euro. Die konstruktiven Einfälle der Community sorgten mit dafür, dass die LUUV-Modelle mehrfach international ausgezeichnet wurden, unter anderem als "ISPO Product Of The Year 2015/2016" und mit dem "CES Innovation Award". Diese Erfolge konnte das Team schon sammeln, bevor die Produkte offiziell auf dem Markt erscheinen.
Die letzte Runde mit der Crowd
Die Produktionsvorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren und der Versand der ersten Modelle steht demnächst bevor. Die weitere Serienproduktion und Vermarktung will das Berliner Startup jetzt erneut mit einer Schwarmfinanzierung stemmen und startete am 26.01.2016 mit der ersten Crowdinvesting-Kampagne auf Companisto. "Als wir vor drei Jahren mit unserer Idee starteten, hatten wir die Vision etwas Neues zu erschaffen. Schon bei unseren Crowdfunding-Kampagnen haben wir viel positive Resonanz durch die Crowd erhalten. Jetzt wachsen wir gemeinsam und freuen uns, dass so viele die Chance nutzen, in LUUV zu investieren", so Kochbeck. Bereits nach wenigen Tagen war die Mindestinvestitionsschwelle von 100.000 Euro erreicht. "LUUV zeigt, wie Gründer mit einer wirklich guten Idee und einer engagierten Crowd ihren Traum verwirklichen können", so Gründer Felix Kochbeck.