Der Keller als Raumreserve - Homeoffice und Co.: In der Krise zeigt sich der große Nutzen von Rückzugsorten
(djd). Die Coronakrise hat Millionen Menschen ins Homeoffice gezwungen - viele von ihnen werden auch nach dem Abflauen der Pandemie zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit zu Hause verbringen. Die neuen "Heimarbeiter" lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die einen haben einen Rückzugsraum, in dem sie ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Die anderen nicht. "Die Erfahrungen aus der Coronakrise werden vermutlich einen großen Einfluss darauf haben, wie wir künftig unsere Häuser planen werden und wie wir wohnen wollen", erklärt Dipl.-Ing. Bernd Hetzer, erfahrener Bauplaner und Leiter des Vertriebs bei Knecht Kellerbau. Eine entscheidende Rolle als flexible Raumreserve kann also künftig das Untergeschoss spielen. Ein gut gestalteter Keller hat nicht nur Vorzüge für Arbeitnehmer, sondern könnte der ganzen Familie wahlweise als Spielzimmer, Hobbyraum und Rückzugsort dienen.
Den Keller richtig planen
Voraussetzung für eine flexible Nutzung des Kellers ist eine vorausschauende Planung. Wichtig sind die Faktoren Raumhöhe, Dämmung und Licht - selbst, wenn das Geschoss erst später ausgebaut wird, stellt man hier bereits die Weichen für einen deutlichen Mehrwert des Hauses. Für viel Tageslicht sorgen beispielsweise Fenster sowie Lichtschächte, Lichtbänder oder vorgesetzte Lichthöfe. "Eine charmante Lösung ist auch der sogenannte Lichtfluter, der quasi über eine schräg aufgestellte Außenwand viel natürliches Licht ins Untergeschoss lässt", erklärt Hetzer. Üblicherweise ist eine Außendämmung mit 10, 12 oder 14 Zentimetern ausreichend, je nachdem, welcher Energiestandard im gesamten Neubau angestrebt wird. "Die Geschosshöhe sollte von vornherein eher großzügig geplant sein, damit später sämtliche Nutzungsmöglichkeiten offenstehen", rät der Experte. Viele weitere Informationen und Anregungen finden Interessierte beispielsweise unter www.knecht.de.
Kosten des Kellers vergleichsweise günstig
Unabhängig von den Erdarbeiten kostet ein Quadratmeter Keller gut 30 bis 40 Prozent dessen, was für einen Quadratmeter im Obergeschoss fällig wird - abhängig von der gewünschten Ausbaustufe. Das sollten Baufamilien bei der Raumplanung bedenken. Gerade in der aktuellen Coronakrise, in der ganze Familien gezwungen waren, über längere Zeit zu Hause zu bleiben, hat sich gezeigt, dass der Trend zu offenen Räumen oder zum sogenannten Tiny House an Grenzen stößt. Hier kann ein neuer Trend einsetzen, der für die Zukunft ein anderes Raumlayout in Betracht zieht.