Den Keratokonus nicht unterschätzen: Hornhautveränderungen lassen sich heute mit modernen Methoden therapieren
(djd). Das Auge ist ein komplexes Organ, das durch ein Zusammenspiel einzelner Teile scharfes Sehen ermöglicht. Eine wesentliche Funktion hat dabei die transparente Hornhaut, auch Cornea genannt. Sie bildet das durchsichtige „Fenster“ im vorderen Teil der Augenwand. Dank ihrer Krümmung übernimmt sie den größten Part der Lichtbrechung. Dieser Vorgang ist entscheidend für scharfes Sehen. Denn nur, wenn die Lichtstrahlen gebündelt auf die Mitte der Netzhaut treffen, kann ein klares Bild entstehen. Eine schwere und oft unterschätze Augenerkrankung ist der sogenannte Keratokonus. Dabei krümmt sich die Hornhaut kegelförmig vor und wird gleichzeitig dünner. Unbehandelt kann dies je nach Ausprägungsgrad von einer einfachen Sehverschlechterung bis hin zu drastischen Sehstörungen führen.
Schleichende Entwicklung
Das Tückische daran: Die Hornhautveränderung entwickelt sich meist schleichend und schmerzlos, weshalb sie oft lange unentdeckt bleibt. „Das Sehvermögen leidet allerdings früher und stärker, als man es mit einem routinemäßig durchgeführten Sehtest mit schwarzen Zahlen auf weißem Hintergrund erkennt“, erklärt Privatdozent Dr. Suphi Taneri, Leitender Augenarzt am Augenzentrum am St. Franziskus Hospital in Münster. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Denn wird ein Keratokonus rechtzeitig behandelt, lässt sich der Verlauf in den allermeisten Fällen aufhalten und eine weitere Sehverschlechterung vermeiden. Die derzeit einzige wirksame Behandlung ist das sogenannte Cross-Linking. Dieses Verfahren verbindet die Entfernung der obersten Hornhaut-Zellschicht mit der Anwendung von Riboflavin-Augentropfen und gezielter UVA-Lichtbestrahlung. Besonders schonend und langfristig effektiv ist beispielsweise die iLinkTM V Cornea-Cross-Linking-Technologie. Sie ermöglicht dem Patienten eine zuverlässige Möglichkeit, die Hornhaut minimal-invasiv zu stärken und zu verfestigen, und das bei beschleunigter Anwendungsdauer. Mehr Informationen gibt es unter www.glaukos.com. Mehr als 15 Studien belegen die Wirksamkeit und Sicherheit des Verfahrens.
Frühe Symptome beachten
Damit ein Keratokonus früh genug diagnostiziert werden kann, sollte man achtsam sein. Die Erkrankung entwickelt sich oft schon im Jugendalter und tritt familiär gehäuft auf. Typische Symptome sind Verzerrungen des Sehens bereits im Frühstadium, vor allem verschwommenes Sehen. Dazu kommen Kurzsichtigkeit, Lichtempfindlichkeit und das Wahrnehmen von Geisterbildern und Lichtringen, sogenannten Halos. Spätestens bei diesen Anzeichen ist der Gang zum Facharzt dringend angeraten, um für einen weiterhin klaren Blick zu sorgen.