Wissenswertes rund ums Silvester-Feuerwerk
Das private Silvester-Feuerwerk ist seit Jahren ein umstrittenes Thema, das die Gemüter spaltet. Während für die einen das Knallen von Raketen und das Aufblitzen von bunten Lichteffekten untrennbar mit dem Jahreswechsel verbunden sind, sehen andere in der Tradition eine Quelle von Ressourcenverschwendung, Lärm, Umweltbelastung, Beeinträchtigung des Tierwohls und Verletzungsgefahr. Die Verbraucherzentrale NRW hat im Hinblick auf diese Kontroversen einige wichtige Aspekte zusammengestellt, die beim privaten Feuerwerk beachtet werden sollten.
1. Nur geprüftes Feuerwerk kaufen:
In Deutschland unterliegt der Verkauf von Feuerwerk strengen Vorschriften. Raketen und Böller müssen von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) oder einer vergleichbaren europäischen Behörde zugelassen sein. Der Verbraucher kann geprüftes Feuerwerk anhand der Registriernummer und des CE-Zeichens erkennen. Besondere Vorsicht ist beim Online-Kauf geboten, da es dort mitunter auch Pyrotechnik mit hochexplosiven Mixturen gibt, die in Deutschland verboten sind. Ein Blick ins Impressum des Anbieters kann Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen seriösen Verkäufer handelt. Zudem ist der Verkauf bestimmter Feuerwerkskategorien nur kurz vor Silvester oder mit behördlicher Genehmigung oder Gewerbeschein gestattet.
2. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein:
Für diejenigen, die den Silvesterbrauch möglichst nachhaltig gestalten wollen, bietet sich das Motto "Weniger ist mehr" an. Gemeinsames Feuerwerk mit anderen kann dazu beitragen, insgesamt weniger Pyrotechnik zu verfeuern. Es stellt sich die Frage, ob für den Wunsch für das neue Jahr nicht auch eine einzelne Rakete ausreicht. Einige Hersteller bieten zudem Produkte ohne Plastikteile an und verzichten auf PVC-Verpackungen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Rücksicht auf Tiere und lärmempfindliche Menschen kann durch die Wahl von sprühenden und farbenfrohen Feuerwerkskörpern anstelle von lauten Böllern genommen werden. Alternativen wie Lagerfeuer, Feuerschalen, Laternen oder Fackeln können zudem eine stimmungsvolle Beleuchtung ohne zusätzliche Chemikalien bieten.
3. Beachtung von Verboten:
Einige Großstädte, darunter Düsseldorf und Köln, haben Verbotszonen für das Zünden von Raketen und Böllern aus Sicherheits- und Lärmschutzgründen festgelegt. In diesen Zonen drohen bei Verstößen Geldstrafen. Nach dem Sprengstoffgesetz ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zudem in unmittelbarer Nähe von sensiblen Gebäuden wie Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen generell verboten. In historischen Altstädten oder in Norddeutschland gelten mitunter spezielle Regelungen, die den Einsatz von Pyrotechnik einschränken.
4. Versicherung im Fall von Unfällen:
Bei Unfällen, die durch den Einsatz von Böllern und Raketen verursacht werden, können verschiedene Versicherungen für etwaige Schäden aufkommen. Personen, die andere durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk verletzen, sollten eine Privathaftpflichtversicherung vorweisen können. Bei eigenen dauerhaften Schäden springt die private Unfallversicherung ein. Tritt ein Brand im eigenen Haus auf, kommt in der Regel die Wohngebäudeversicherung für die Schäden auf. Brandschäden an der Inneneinrichtung hingegen werden von der Hausratversicherung abgedeckt. Die Teilkaskoversicherung des Halters übernimmt die Schäden an einem Auto, das durch Brand oder Explosion einer Rakete beschädigt wurde. Bei glimmenden Böllern, die nur Seng- und Schmorschäden verursachen, zahlt die Versicherung nicht. Im Fall von mutwilligen Beschädigungen, etwa durch Kracher auf dem Autodach, kommt nur die Vollkaskoversicherung für die Schäden auf. Die konkrete Versicherung, die einspringt, hängt also vom entstandenen Schaden und der individuellen Absicherung ab.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das private Silvester-Feuerwerk eine Mischung aus Tradition, persönlicher Verantwortung und Umweltbewusstsein darstellt. Durch eine bewusste Auswahl von geprüftem Feuerwerk, Rücksichtnahme auf die Umwelt und die Einhaltung örtlicher Verbote kann dieser Brauch sowohl sicher als auch nachhaltig gestaltet werden.