Früher in Rente - man muss es sich in Zukunft auch leisten können

Dienstag, 01.12.2015 |
Die gesetzliche Rente wird immer mehr Älteren nicht mehr zum Leben reichen - vor allem dann nicht, wenn sie früher als mit 67 Jahren in den Ruhestand gehen.
Die gesetzliche Rente wird immer mehr Älteren nicht mehr zum Leben reichen - vor allem dann nicht, wenn sie früher als mit 67 Jahren in den Ruhestand gehen.
© djd/DBZWK/thx

(djd). Schuften bis 67: Die sogenannte Regelaltersgrenze wurde auf dieses Alter angehoben. Wer künftig früher in den Ruhestand gehen will, muss mit kräftigen Abschlägen rechnen. Und das könnte viele Bundesbürger betreffen, denn dem Institut für Arbeit und Qualifikation der Uni Duisburg-Essen zufolge gehen die Deutschen derzeit im Durchschnitt bereits mit 61,7 Jahren in Rente. "Alles deutet darauf hin, dass die sozialen Sicherungssysteme bald an ihre Belastungsgrenzen stoßen", meint Demografie-Experte Harald Röder, Geschäftsführer der Deutschen Beratungsgesellschaft für Zeitwertkonten und Lebensarbeitszeitmodellen (DBZK). Die gesetzliche Rente werde immer mehr Älteren nicht mehr zum Leben reichen - vor allem dann nicht, wenn sie früher als mit 67 Jahren in den Ruhestand gehen.

Armutsrisiko steigt

Dem ersten deutschen "Altersarmut-Atlas" zufolge ist bereits heute jeder sechste Rentner von Altersarmut betroffen. "Die Zahl wird steigen - und betroffen sein werden vor allem Menschen, die vorzeitig in Rente gehen und höhere Abschläge in Kauf nehmen müssen", erklärt Röder. De facto könnten sich Versicherte ohne weitere Einkünfte bald keinen vorgezogenen Rentenbeginn etwa mit 63 mehr leisten. Dabei gehe es oft gar nicht darum, dass man nicht bis 67 arbeiten wolle: "Viele sorgen sich mit Recht, ob der Gesundheitszustand überhaupt den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes bis zur Rente gerecht wird."

Lebensarbeitszeitmodell: Vorruhestand ohne Abschläge

Um der Altersarmutsfalle zu entkommen, sind heute innovative Lösungen gefragt. "Zeitwertkonten und Lebensarbeitszeitmodelle haben sich als flexible und zukunftsweisende Instrumente erwiesen, immer mehr Firmen und Arbeitnehmer interessieren sich dafür", so Harald Röder. Allerdings sei die Moderation bei der Einführung und Verwaltung ein komplexer Prozess, für eine erfolgreiche Umsetzung sei eine rechtssichere Durchführung nötig. Mit einem Lebensarbeitszeitmodell könnten Arbeitnehmer früher als mit 67 Jahren ihren Vorruhestand genießen - und zwar sozialverträglich und ohne Einbußen bei der gesetzlichen Rente.

"Flexi-Gesetz" schafft den sicheren Rahmen

(djd). Schon seit 1988 gibt es mit dem "Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen" - dem sogenannten Flexi-Gesetz - die Möglichkeit, geleistete Arbeitszeit in einem besonderen Wertguthaben anzusammeln und zu einem späteren Zeitpunkt zur mittel- und längerfristigen Freistellung von der Arbeit einzusetzen. Über Lebensarbeitszeitkonten können Arbeitnehmer somit einen möglichst frühen und vor allem finanziell abgesicherten Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand umsetzen. Mehr Informationen: www.dbzwk.de.

 


Das könnte Sie auch interessieren

Heute (09.08.2025) um 20:15 Uhr wird es wieder legendär: Der MDR schaltet live zum Dresdner Elbufer und überträgt die "Kaisermania 2025". Das Kultevent ist nicht nur eines der größten Musikevents Deutschlands, sondern auch ein emotionales Ritual, das Jahr für Jahr Tausende Fans aus ganz Europa anlockt. Viele von ihnen, selbst ohne Ticket, versammeln sich auf... weiterlesen

Der WDR nimmt uns heute (09.08.2025) ab 20:15 Uhr mit auf eine Zeitreise in ein legendäres Jahrzehnt: die 80er-Jahre! In der Countdown-Show "Legendär - Unsere Hits der 80er" feiert der Sender eine musikalische Ära, die mindestens so bunt war wie die Schulterpolster und Vokuhila-Frisuren. Von New Wave über Pop bis hin zu Rock - die 80er boten einen Sound, der einfach... weiterlesen

Für alle Liebhaber klassischer Musik gibt es heute (09.08.2025) um 20:15 Uhr im Rahmen des 3sat Festspielsommers ein echtes Highlight: das Konzert "Lucerne Festival 2024 - Riccardo Chailly dirigiert Sergei Rachmaninow". Maestro Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra nehmen uns mit auf eine emotionale Reise in die faszinierende Welt des russischen Komponisten Sergei... weiterlesen

Heute (09.08.2025) um 20:15 Uhr entführt uns das ZDF in eine atmosphärisch dichte Welt voller menschlicher Abgründe: In der Wiederholung des Thüringenkrimis "Theresa Wolff - Der schönste Tag" muss sich die kluge Rechtsmedizinerin Theresa Wolff (Nina Gummich) mit einem besonders emotionalen Fall auseinandersetzen. Vor der beeindruckenden Kulisse der Stadt Jena... weiterlesen

ARTE zeigt heute (09.08.2025) um 20:15 Uhr eine bewegende Free-TV-Premiere, die in die Annalen der Raumfahrtgeschichte blickt: "Apollo 1 - Die wahre Geschichte". In einer Zeit, die vom erbitterten Wettlauf um das All geprägt war, verfolgten die USA das ambitionierte Ziel, den Menschen noch in den 1960er Jahren auf den Mond zu bringen. Die Apollo-1-Mission sollte der erste, bemannte... weiterlesen

Heute (09.08.2025) um 20:15 Uhr nimmt uns die ARD mit auf eine Achterbahn der Gefühle und zeigt das Liebesdrama "Nächte vor Hochzeiten". Der Film von Regisseur Ingo Rasper ist keine typische Romanze, sondern ein feinfühliges Verwirrspiel, das mit einer leisen Intensität die großen Fragen des Lebens stellt: Was ist Liebe? Was ist Schicksal? Und was, wenn man der... weiterlesen

Der RBB zeigt heute (09.08.2025) ab 20:15 Uhr eine spannungsgeladene Wiederholung aus der beliebten Reihe "Der Kroatien-Krimi". In der Episode "Vor Mitternacht" wird Kommissarin Stascha Novak (Jasmin Gerat) mit einem Fall konfrontiert, der ihr Leben auf den Kopf stellt - denn das Verbrechen spielt sich direkt in ihrer eigenen Familie ab. Der Krimi beginnt mit einer Geburtstagsfeier von... weiterlesen

Der Hessische Rundfunk (HR Fernsehen) präsentiert heute (09.08.2025) um 20:15 Uhr eine Wiederholung, die es in sich hat: "Wolfsland: Das heilige Grab". Die erfolgreiche Krimireihe "Wolfsland", angesiedelt im malerischen Görlitz, besticht durch ihre unkonventionelle Ermittlerkonstellation. Die impulsive Kommissarin Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und der wortkarge, aber... weiterlesen